Was Sie für Ihr Unternehmen beachten müssen

Der Nachweis der sicheren Verwendung Ihres Stoffes in einem Registrierungsdossier erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, Geld und Fachwissen.

Sie müssen einen Dialog mit Unternehmen führen, bei denen es sich um Mitregistranten handelt, und grundsätzlich vertragliche Vereinbarungen mit diesen abschließen, um eine Einigung darüber zu erzielen, wie die Kosten der notwendigen Gefahrendaten und der damit verbundenen Arbeiten zur Risikobeurteilung zu verteilen sind. Sie müssen zudem eine Einigung darüber erzielen, wie diese Informationen in dem Registrierungsdossier darzustellen sind.

Denken Sie daran, dass Sie mit Ihrer Registrierung in der Lage sind, Ihren Kunden zu zeigen, dass Sie ein verantwortungsvoller Lieferant sind, der zur sicheren Verwendung von Chemikalien beigetragen hat. 

 

1. Auf welchem Markt bieten Sie Ihren Stoff an?

Machen Sie sich ein Bild vom Bedarf Ihrer Kunden
Informieren Sie Ihre Kunden frühzeitig über Ihre Registrierungsabsichten, sodass Sie den Bedarf für den Stoff nachvollziehen können.

Berücksichtigen Sie die regulatorischen Prognosen für Ihren Stoff
Weisen die inhärenten Eigenschaften darauf hin, dass der Stoff für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt besorgniserregend sein kann? Sollte dies der Fall sein, könnte der Stoff im Rahmen anderer REACH-Prozesse, z. B. der Zulassung, in naher Zukunft stufenweise aus dem Verkehr gezogen werden.

2. Wie wirkt sich die REACH-Registrierung auf Ihr Unternehmen aus?

Treffen Sie eine Entscheidung über die Registrierungsart
In welchem Mengenbereich möchten Sie Ihren Stoff registrieren?  Erfolgt Ihre Registrierung nur für Verwendungen als Zwischenprodukt unter streng kontrollierten Bedingungen? Die erforderlichen Daten und die Kosten im Zusammenhang mit Ihrer Registrierung unterscheiden sich je nach Menge und Registrierungsart erheblich.

Sammeln und bewerten Sie die über Ihren Stoff verfügbaren Informationen
Entsprechend der Registrierungsart müssen Sie die Informationen über Ihren Stoff und dessen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zusammentragen. Dies ist eine von Experten durchzuführende Tätigkeit. Verfügen Sie über interne Kompetenzen oder müssen Sie diese Tätigkeit auslagern?

Erstellen Sie Ihr eigenes Registrierungsdossier
Auch wenn die meisten Informationen voraussichtlich zusammen mit anderen Unternehmen eingereicht werden, werden bestimmte Informationen von jedem Registranten einzeln verlangt. Sie müssen entscheiden, ob Sie diese Tätigkeiten auslagern oder intern durchführen wollen.

Berechnen Sie die Registrierungsgebühr nach REACH
Für die Registrierung nach REACH muss je nach Mengenbereich, Art der Registrierung und Größe Ihres Unternehmens eine Gebühr an die ECHA entrichtet werden.

Kleine und mittlere Unternehmen kommen in den Genuss einer ermäßigten Registrierungsgebühr. Sie müssen sorgfältig prüfen, ob Sie in diese Kategorie fallen, da die ECHA zu einem späteren Zeitpunkt weitere Unterlagen hierzu anfordern kann.

Listen Sie die Verwendungen und die Verwendungsbedingungen für Ihren Stoff auf, sowohl für Ihre eigene Verwendung als auch für die Verwendungen in Ihrer Lieferkette
Gibt es Verwendungen, die Sie geheim halten möchten? Wenn dies einen Stoff betrifft, den Sie im Mengenbereich von 10 Tonnen pro Jahr oder mehr registrieren möchten, müssen Sie selbst für diesen Stoff eine Stoffsicherheitsbeurteilung durchführen.

Wissen Sie, welche Verwendungen Ihres Stoffs die wesentlichen Verwendungen für Ihre Kunden darstellen? Welche Verwendungen möchten Sie bei Ihrer Registrierung unterstützen?

Kennen Sie Ihre Kunden und Ihre Lieferanten gut? Wenn dies der Fall ist, können Sie wahrscheinlich auf diese zählen, um Informationen für Ihre Registrierung zusammenzutragen. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen Sie Zeit und Ressourcen einplanen, um die notwendigen Daten zu sammeln.

Gehören Sie einem Wirtschaftsverband an? Sollte dies der Fall sein, hat dieser die Arbeit für das Sammeln von Informationen über Verwendungen organisiert? Anderenfalls müssen Sie diese Informationen möglicherweise selbst zusammentragen.

Halten Sie die Registrierung auf dem aktuellen Stand
Nach der Registrierung müssen Sie Ihre Registrierungen auf dem aktuellen Stand halten. Beispielsweise müssen neue Verwendungen bewertet werden, um nachzuweisen, dass diese sicher sind, und sie müssen in die Registrierung aufgenommen werden. Die Behörden können zudem Aktualisierungen anfordern. Legen Sie Ressourcen für die Erstellung der Aktualisierungen fest.

3. Sie müssen mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten

Machen Sie Ihre Mitregistranten ausfindig
Wenn es Mitregistranten für Ihren Stoff gibt, wird erwartet, dass Sie die Kosten der Registrierung mit diesen teilen. Dies führt zu einer Reduzierung Ihrer eigenen Kosten. Durch eine gemeinsame Registrierung wird auch vermieden, dass Arbeiten und Tierversuche doppelt durchgeführt werden.

Sie können einen Stoff auch alleine registrieren. In diesem Fall werden zwar keine Ressourcen für die Zusammenarbeit mit anderen Parteien aufgewendet, jedoch ist die gesamte Arbeit für die Registrierung von Ihnen zu erledigen.

Nehmen Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Mitregistranten auf
Mitregistranten müssen vereinbaren, wie sie zusammenarbeiten.

Wenn Sie die Zusammenarbeit ganz neu organisieren, müssen Sie in der Anfangsphase Zeit und Ressourcen investieren.

Wenn Ihr Stoff bereits registriert ist, findet Ihr Registrierungsprozess in der Regel schneller statt und besteht hauptsächlich darin, sich mit den vorhandenen Registranten über die gemeinsame Nutzung von Daten und die Kostenteilung zu einigen.

Interagieren Sie mit Ihren Mitregistranten
Sie müssen den Inhalt der gemeinsamen Registrierung mit Ihren Mitregistranten vereinbaren. Dies bedeutet, dass Sie in Kooperationstätigkeiten wie Treffen oder Web-Konferenzen investieren müssen.

Bewerten Sie Informationen, über die Sie als Gruppe von Mitregistranten verfügen
Auf der Grundlage der Registrierungsart und der von Ihren Mitregistranten ermittelten Informationen müssen Sie sowohl die Zuverlässigkeit als auch Relevanz der Informationen berücksichtigen. Dies ist eine von Experten durchzuführende Tätigkeit. Sie müssen zusammen mit Ihren Mitregistranten entscheiden, ob Sie diese Tätigkeit auslagern möchten oder nicht.

Verhandeln Sie über die gemeinsame Nutzung von Daten
Die Dateninhaber haben einen Anspruch auf eine Vergütung dafür. Sie müssen Ressourcen für diese Verhandlungen zurückstellen.

Holen Sie die fehlenden Informationen für Ihre Registrierung ein
Falls Sie oder Ihre Mitregistranten nicht über alle für die Registrierung notwendigen Daten verfügen, müssen Sie entscheiden, wie die Datenlücken am besten geschlossen werden können. Dies ist eine von Experten durchzuführende Tätigkeit. Sie müssen zusammen mit Ihren Mitregistranten entscheiden, ob Sie diese Tätigkeit auslagern möchten oder nicht.

Denken Sie daran, dass Versuche an Wirbeltieren nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollten.

Erstellen Sie das gemeinsame Registrierungsdossier
Die Registrierungsinformationen müssen Feld für Feld in ein Registrierungsdossier eingegeben werden. Sie müssen zusammen mit Ihren Mitregistranten entscheiden, ob Sie diese Tätigkeit auslagern möchten.

Halten Sie Ihre Registrierung auf dem aktuellen Stand
Nach der Registrierung müssen Sie auch den gemeinsamen Teil Ihrer Registrierungen auf dem aktuellen Stand halten. Zudem können die Behörden Aktualisierungen anfordern. Stellen Sie Ressourcen für die Ausarbeitung der Aktualisierungen zurück und einigen Sie sich mit Ihren Mitregistranten auf einen Aktualisierungsprozess.

 

4. Interne Organisation der Arbeiten

Optimieren Sie Ihre internen Prozesse für die Registrierung nach REACH
Es kann bis zu einem Jahr dauern, eine Registrierung vorzubereiten. Wenn keine bestehenden Informationen zu den Gefahren verfügbar sind, kann die Vorbereitung auch länger dauern. Wenn Sie mehrere Stoffe haben, die registriert werden sollen, erstellen Sie einen klaren Projektplan, sodass Sie das Arbeitsaufkommen bewältigen können.

Sind Ihre Kollegen mit REACH und den Auswirkungen der Verordnung auf Ihr Unternehmen vertraut? Langfristig zahlt es sich aus, wenn man über ein internes Nachverfolgungssystem für REACH-Angelegenheiten verfügt. Sie müssen beispielsweise die Rechnungsstellung, den Vertrieb und Kollegen, die mit der Ausarbeitung der Sicherheitsdatenblätter betraut sind, einbeziehen.

Überlegen Sie, wie Sie die Stoffmengen in Ihrem Unternehmen nachverfolgen können. Für einen Stoff können Sie beispielsweise über Importe aus verschiedenen Ländern, sowohl für Verwendungen als Zwischenprodukt als auch für Verwendungen als Nicht-Zwischenprodukt, oder über Importe von Stoffen als solche und in Gemischen verfügen, von denen alle Auswirkungen auf Ihre Pflichten haben.

Rechnen Sie mit der Notwendigkeit, Ihre Sicherheitsdatenblätter zu aktualisieren
Neue Informationen, die im Rahmen des Registrierungsprozesses zusammengetragen werden, können zu Änderungen führen, z. B. hinsichtlich der Einstufung des Stoffes; in diesen Fällen müssen die Sicherheitsdatenblätter unter Umständen aktualisiert werden. Wenn das Sicherheitsdatenblatt aktualisiert wurde, müssen Sie Expositionsszenarien für gefährliche Stoffe, die für 10 Tonnen oder mehr als 10 Tonnen registriert wurden, beifügen.