Annual Report 2020

Der Jahresbericht der ECHA enthält eine Zusammenfassung der operativen Leistungen und eine Aufschlüsselung der im Jahr 2020 verwendeten Ressourcen. Er erläutert, wie die in der Planungsphase gesetzten Ziele und die Jahresziele erreicht wurden. Außerdem enthält er Informationen über die Absicherung und Einhaltung der internen Kontrollstandards.

 

 

Während der Anpassung an die durch die globale Pandemie bedingte Telearbeit wurden in der EU bedeutende Schritte unternommen, um unseren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten und Gesundheit und Umwelt zu schützen. Auf den Grünen Deal der Europäischen Kommission folgte die Veröffentlichung ihrer Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit, die eine giftfreie Umwelt, ein Null-Schadstoff-Ziel und das achte Umweltaktionsprogramm unterstützt. Auch beim Gesundheitsschutz wurden mit der Veröffentlichung des Krebsaktionsplans der Kommission Fortschritte erzielt. Mit all diesen politischen Initiativen gehen Maßnahmen einher, bei denen die ECHA Fachwissen und Know-how beisteuern kann.

Die Agentur hat im Jahr 2020 über ihre Fähigkeiten, ihre Rolle und ihren Auftrag reflektiert und in Vorbereitung des mehrjährigen Finanzrahmens der EU für den Zeitraum 2021–2027 eine detaillierte Prioritätensetzung durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass wir uns auf die Bereiche konzentriert haben und weiter konzentrieren, in denen wir den größten Einfluss auf den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt haben können. So wurde beispielsweise die Bewertung von Chemikalien in Gruppen zur Norm, und Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft rückten ins Rampenlicht, da wir die SCIP-Datenbank für sicherere Chemikalien in Produkten eingeführt haben. Wie in unserer Kommunikationsstrategie dargelegt, haben wir außerdem die Sichtbarkeit der Auswirkungen unserer Arbeit als Wissenszentrum für Chemikaliensicherheit weiter erhöht.

Dank der Kompetenz der ECHA-Mitarbeiter und der riesigen Datenmenge, über die die Agentur verfügt, konnten wir erhebliche Fortschritte im Einklang mit unseren drei strategischen Prioritäten erzielen und den Fortschritt bei der Verwirklichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung unterstützen.

Die ECHA ist bestrebt, als Wissenszentrum für den nachhaltigen Umgang mit chemischen Stoffen zum Nutzen der Bürger und der Umwelt ein breites Spektrum von politischen Strategien und globalen Initiativen der EU abzudecken.AUFTRAGVISIONWERTESTRATEGIEGemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir daran, die sichere Verwendung von chemischen Stoffen zu gewährleisten.Identifizierung und Management der Risiken von besorgniserregenden Stoffen010302Sichere und nachhaltige Verwendung von Chemikalien in der IndustrieNachhaltiges Chemikalienmanagement durch die Umsetzung von EU-Rechtsvorschriften

 

1- IDENTIFIZIERUNG UND MANAGEMENT DER RISIKEN VON BESORGNISERREGENDEN STOFFEN

Im Rahmen der ersten Priorität ist es Ziel der ECHA, alle registrierten Stoffe zu überprüfen, um besorgniserregende Stoffe zu identifizieren und zu entscheiden, ob regulatorische Maßnahmen erforderlich und welche Methoden am besten für das Risikomanagement geeignet sind. Insgesamt gibt es mehr als 21 000 zu überprüfende und zu priorisierende Stoffe, von denen etwa 4 600 in der EU in Mengen von über 100 Tonnen pro Jahr hergestellt oder eingeführt werden.

Die ECHA bewertete weiterhin, ob die von den Unternehmen eingegangenen Informationen über Chemikalien den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, und es wurden erhebliche Fortschritte bei der Generierung der benötigten Gefahreninformationen verzeichnet. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 271 vollständige Prüfungen der Erfüllung der Anforderungen für 258 einzelne Stoffe und 76 gezielte Prüfungen für 44 einzelne Stoffe durchgeführt. Die vollständigen Prüfungen zielten auf die langfristigen Auswirkungen von Chemikalien ab, die genetische Mutationen und Krebs verursachen oder die Fruchtbarkeit oder das ungeborene Kind schädigen können bzw. umweltschädigend sind.

In der EU wurden konkrete Fortschritte im Hinblick auf die Reduzierung der Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien erzielt. Erstens wurden sechs weitere Stoffe in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen – fünf, die reproduktionstoxisch sind, und einer mit endokrinschädigenden Eigenschaften. Mit Stand vom Dezember 2020 befanden sich 211 Einträge mit 393 besonders besorgniserregenden Stoffen auf der Kandidatenliste, von denen 54 Zulassungen benötigen.

Zweitens gibt es Grund zu der Annahme, dass die Zulassungspflichten zu einer Substitution geführt haben, da für 24 der besonders besorgniserregenden Stoffe keine Zulassungsanträge eingegangen sind.

Und drittens bieten die Beschränkungen Schutz für Arbeitnehmer, Verbraucher und die Umwelt, da sie die Exposition gegenüber schädlichen Stoffen wirksam reduzieren. Im Jahr 2020 wurden sieben Stellungnahmen zu Beschränkungsvorschlägen von den wissenschaftlichen Ausschüssen der ECHA angenommen.

Einstufung und Kennzeichnung sind wichtige Instrumente zur Gewährleistung der sicheren Verwendung von Chemikalien. Die Anzahl der Stoffe, die von der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung erfasst werden, hat zugenommen, sodass die Gesamtzahl der unter der harmonisierten Einstufung in allen Gefahrengruppen eingestuften Stoffe im Dezember 2020 bei 379 lag.

Im Rahmen der integrierten Regulierungsstrategie der ECHA werden weiterhin Stoffe ermittelt, für die – auf der Grundlage der nach einer Bewertungsentscheidung eingegangenen Daten – eine harmonisierte Einstufung als die geeignetste Option für das Risikomanagement angesehen wird.

Wichtigste Erfolge
  • Die Informationen in unserer Chemikaliendatenbank sind nun transparenter – die Benutzer können jetzt sehen, wann Stoffe registriert wurden, wann Registrierungen aktualisiert wurden und wann Unternehmen die Herstellung einstellen oder ihre Registrierungen widerrufen haben. Außerdem wurden Daten zu Nanomaterialien und zugehörigen Studien sowie wichtige Listen für persistente organische Schadstoffe verfügbar gemacht. Die Datenbank ermöglicht ihren 40 000 täglichen Nutzern den einfachen Zugang zu Chemikaliendaten. 
  • Unsere Vollständigkeitsprüfungen für Registrierungsdossiers umfassen nun auch Nanomaterialien und wurden für wichtige Gefahrenendpunkte wie Genotoxizität und Reproduktionstoxizität verbessert. Dies bietet den Behörden einen besseren Ausgangspunkt für die Priorisierung von Stoffen für regulatorische Maßnahmen. Die Prüfer können nun auch mögliche Gefahren und Risiken von 190 bis Ende 2020 eingegangenen Registrierungen für 68 Stoffe bewerten, die Nanoformen abdecken.
  • Die integrierte Regulierungsstrategie der ECHA hat den Stoffgruppenansatz und die Zuordnung der registrierten Stoffe zu Gruppen (Pools) auf der Grundlage ihres Regulierungsstatus beschleunigt. Dadurch entstand ein vollständigeres Bild der Gesamtheit der registrierten Stoffe und wie effizient mit den Stoffen umzugehen ist, bei denen Handlungsbedarf besteht. Im Jahr 2020 überprüften die ECHA und die Mitgliedstaaten rund 1 900 Stoffe, um festzustellen, ob eine weitere Bewertung erforderlich ist; davon waren rund 38 % für eine Menge von über 100 Tonnen pro Jahr registriert worden.
  • Es wurde weiter intensiv daran gearbeitet, nicht die Anforderungen erfüllenden Informationen über Chemikalien Rechnung zu tragen, und es wurden erhebliche Fortschritte bei der Generierung der erforderlichen Gefahreninformationen verzeichnet: 271 vollständige Prüfungen für 258 einzelne Stoffe und 76 gezielte Prüfungen für 44 einzelne Stoffe.
  • Der RAC bearbeitete 50 Dossiers zur harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung für 33 Industriechemikalien, 40 Vorschläge für karzinogene, mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe (CMR) und 17 Dossiers für Wirkstoffe, die in Bioziden und Pflanzenschutzmitteln verwendet werden. Die Kommission harmonisierte die Einstufung und Kennzeichnung von 22 neuen Stoffen und überarbeitete bestehende Harmonisierungen für 31 Stoffe.
  • Der RAC und der SEAC verabschiedeten 96 Stellungnahmen in Bezug auf Zulassungsanträge. Es wurde prognostiziert, dass mit den von den Ausschüssen der ECHA vorgeschlagenen Auflagen die Emissionen in die Umwelt von zwei endokrinschädigenden Stoffen um mehr als 90 % reduziert werden. Da die ECHA von zwei Dritteln der Zulassungsinhaber keine Überprüfungsberichte erhalten hat, mehren sich die Hinweise, dass eine Zulassungspflicht die Substitution beschleunigt. Der jährliche Nutzen des Zulassungssystems wurde auf etwa 15 Milliarden Euro geschätzt.
  • Der RAC und der SEAC haben sieben Stellungnahmen in Bezug auf Vorschläge zur Beschränkung verabschiedet – für Mikroplastik, Kobaltsalze, die Siloxane D4, D5 und D6, Formaldehyd, Hautallergene, PFHxS und Calciumcyanamid (Kalkstickstoff). Die Agentur arbeitete auch an vier neuen Vorschlägen für Beschränkungen, darunter einer, der sich auf Stoffe bezieht, die in Einwegwindeln verwendet werden. Neben der Vermeidung einer Umweltverschmutzung durch 100 000 Tonnen Chemikalien pro Jahr wurde der jährliche Nutzen für die Gesundheit durch die Beschränkungen auf mindestens 708 Mio. EUR geschätzt.
  • Die Mitgliedstaaten und die ECHA einigten sich auf den Aktionsplan für Wirkstoffe, um die Umsetzung des Prüfprogramms für biozide Wirkstoffe auf EU-Ebene zu beschleunigen. Ziel ist es, die Anzahl der von den Mitgliedstaaten zur Prüfung durch Fachkollegen eingereichten Dossiers zu erhöhen.
  • Die ECHA schloss sich mit der Kommission zusammen, um die Mitgliedstaaten und Unternehmen dabei zu unterstützen, im Rahmen des Kampfes gegen COVID-19 mehr Desinfektionsmittel auf den Markt zu bringen. Die ECHA half speziell durch die Bereitstellung von Empfehlungen zur Zusammensetzung, um den Mangel an Desinfektionsmitteln zu bekämpfen.
  • Die Unterstützung und die Instrumente der ECHA für Unternehmen wurden angepasst, um die regulatorischen Änderungen der CLP-Verordnung zu berücksichtigen und der Industrie zu helfen, Meldungen an Giftnotrufzentralen im harmonisierten Format vor dem ersten Anwendbarkeitsdatum am 1. Januar 2021 vorzubereiten. Bis Ende 2020 wurden fast 350 000 Meldungen erfolgreich eingereicht.
  • Die Bemühungen zur Harmonisierung der Durchsetzung mit zwei abgeschlossenen harmonisierten Durchsetzungsprojekten und einem Pilotprojekt zu Verpflichtungen nach REACH und CLP in der gesamten EU konzentrierten sich darauf, sicherzustellen, dass Unternehmen fehlende Informationen nach Bewertungsentscheidungen und nach der Einfuhr von Produkten, die oft nicht dem EU-Recht entsprechen, nachreichen.
  • Im Rahmen der Beobachtungsstelle der Europäischen Union für Nanomaterialien (EUON) wurden drei große Studien über die Auswirkungen von Nanomaterialien auf die weibliche Fertilität und Reproduktion, die Absorption von Verbraucherprodukten durch die Haut und die Wahrnehmung von Nanomaterialien in der Öffentlichkeit durchgeführt, welche Einblicke in die Sicherheit, Innovation, Forschung und Verwendung von Nanomaterialien geben.
  • Der Bericht der ECHA zu den Fortschritten bei der Verwendung von Alternativen zu Tierversuchen wurde veröffentlicht und befasst sich zum ersten Mal mit Registrierungen von Stoffen mit geringer Menge nach der Frist von 2018. Der Bericht zeigt, dass Abweichungen nach wie vor häufiger verwendet werden als experimentelle Studien, insbesondere das Analogiekonzept.

 

2- SICHERE UND NACHHALTIGE VERWENDUNG VON CHEMIKALIEN IN DER INDUSTRIE

Eine effektive Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette ist entscheidend, um die sichere Verwendung von Chemikalien zu gewährleisten. Die ECHA arbeitete im Jahr 2020 mit wichtigen Interessengruppen zusammen, um notwendige Verbesserungen des aktuellen Systems zu ermitteln und so brauchbare Sicherheitsinformationen zu gefährlichen Stoffen und Gemischen zu liefern. 

Die ECHA, die Kommission und das Exchange Network for Exposure Scenarios (ENES; Netzwerk zum Austausch von Expositionsszenarien) der Interessengruppen haben im Rahmen der REACH-Überprüfungsaktion 3 eine gemeinsame Analyse durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass weitere Anstrengungen insbesondere seitens der Industrie erforderlich sind. Sowohl die Industrie als auch die Mitgliedstaaten erkennen an, dass die Verbesserung der Praktikabilität von (erweiterten) Sicherheitsdatenblättern mit einer inhaltlichen Verbesserung der Stoffsicherheitsberichte einhergehen muss, da dies die Informationsquelle ist, die voraussichtlich die gesamte Lieferkette durchläuft. 

Um daraus sinnvolle Empfehlungen für das Risikomanagement abzuleiten, ist es entscheidend, dass die Stoffsicherheitsbeurteilungen (CSA) auf repräsentativen Verwendungsbedingungen basieren und dass die Dossiers mit Informationen aktualisiert werden, die zunehmend aus der Lieferkette verfügbar sind. 

Als Ergebnis unserer Diskussionen zur Priorisierung der Aufgaben wurde vereinbart, unsere Arbeit zur Unterstützung der Lieferkettenkommunikation nach 2020 zu pausieren.

Wichtigste Erfolge

  • Die REACH-Anforderungen für die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern wurden durch die Hinzufügung von obligatorischen Spezifikationen für Nanoformen und endokrinschädigende Eigenschaften sowie die Zuweisung eindeutiger Formelidentifikatoren auf den Etiketten gefährlicher Gemische geändert.
  • Es wurden aktualisierte Leitlinien für Sicherheitsdatenblätter veröffentlicht, die Verbrauchern und der Industrie die aktuellsten Informationen über die sichere Verwendung von Chemikalien geben.
  • Die Informationen der Verwendungskarten wurden für drei wichtige Sektoren der europäischen Wirtschaft aktualisiert und veröffentlicht: Landwirtschaft, Lösungsmittel und die Erdölindustrie.
  • Die ECHA setzte die Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission bei der Entwicklung von Referenzdokumenten für die beste verfügbare Technologie für Keramik, Textilien, die Verarbeitung von Eisenmetallen sowie Schmieden und Gießereien im Rahmen der Richtlinie über Industrieemissionen fort.
  • Die ECHA arbeitete mit den Mitgliedstaaten, der Kommission und der Industrie zusammen, um einen Entwicklungsplan für die REACH-Überprüfungsaktion 3 zu erstellen. Mit dem Plan soll geklärt werden, welche weiteren Arbeiten notwendig sind, um ein effektiveres System zu schaffen, und an welchen Stellen weitere Investitionen erforderlich sind. Im Rahmen der Prioritätensetzung für das Jahr 2021 wurde die Unterstützung der ECHA für die Kommunikation in der Lieferkette, einschließlich der REACH-Überprüfungsaktion 3, pausiert.

 

3- NACHHALTIGES CHEMIKALIENMANAGEMENT DURCH DIE UMSETZUNG VON EU-RECHTSVORSCHRIFTEN

Dank ihres Wissens und ihrer Kompetenz konnte die ECHA weitere Aufgaben integrieren. Die Umsetzung von REACH, CLP, BPR, PIC und POP bildet nach wie vor das Fundament, aber dank der gewonnenen Erfahrungen konnte die ECHA auch Fortschritte bei der SCIP-Datenbank erzielen und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Verwendung von IUCLID erleichtern – ein wichtiger Schritt zur weiteren Harmonisierung von Daten über Chemikalien.

Darüber hinaus unterstützt die ECHA den Schutz der Arbeitnehmer in der EU mit ihren Stellungnahmen zu Grenzwerten für die Exposition am Arbeitsplatz und durch das Vorschlagen von Auflagen für die Verwendung von Stoffen, die eine Zulassung benötigen. Ferner wird prognostiziert, dass Umweltemissionen von Stoffen dank der Zulassungspflicht reduziert werden.

Um das Wissen und die Transparenz über Chemikalien zu verbessern, hat die ECHA die erste Version des EU Chemicals Legislation Finder (EUCLEF, Suchplattform für EU-Rechtsvorschriften zu Chemikalien) gestartet, mit dem die Benutzer sehen können, wie ihre Stoffe unter 40 EU-Rechtsvorschriften geregelt sind. Die EU-Beobachtungsstelle für Nanomaterialien (EUON) hat die Menge der verfügbaren Informationen über Nanomaterialien auf dem EU-Markt weiter erhöht, indem sie im Jahr 2020 drei große Studien zu Themen im Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit und dem allgemeinen Bewusstsein für die Nanomaterialien in Auftrag gab.

Wichtigste Erfolge

  • Die SCIP-Datenbank, mit der besonders besorgniserregende Stoffe in Produkten verfolgt werden können, wurde eingeführt und erleichtert den Übergang zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft.
  • Um Arbeitnehmer mit Grenzwerten vor der Exposition gegenüber Blei und Diisocyanaten zu schützen, empfahl der RAC Arbeitsplatzkonzentrationen (OEL) und initiierte Bewertungen von Asbest und Cadmium.
  • Die Chemikaliensicherheit in den Einfuhrländern wurde gefördert, was sich in der Bearbeitung einer Rekordzahl von 11 971 PIC-Ausfuhrnotifikationen zeigte.
  • Der EU Chemicals Legislation Finder (EUCLEF) wurde vorgestellt und bietet Unternehmen, Bürgern und Regulierungsbehörden sofortigen Zugang zu Informationen über Chemikalien in 40 Rechtsvorschriften.
  • Stoffe, die der Verordnung über POP (persistente organische Schadstoffe) unterliegen oder die als POP vorgeschlagen wurden, sind nun in der Chemikaliendatenbank der ECHA entsprechend gekennzeichnet. Benutzer können nach POP suchen, wobei in den Stoffinfokarten und Kurzprofilen unterschiedliche Informationstiefen zur Verfügung stehen.
  • Es wurde mit den Vorbereitungen für neue Aufgaben begonnen, einschließlich der Bewertung von Stoffen, die in Materialien verwendet werden, die gemäß der überarbeiteten Trinkwasserrichtlinie in Kontakt mit Trinkwasser kommen können. Es wurden auch erste Erörterungen darüber geführt, ob und wie die Aufgabe des Risikomanagements für gefährliche Stoffe in Batterien in den Entwurf der Batterieverordnung integriert werden soll. Trotz Ressourcenknappheit bereitete sich die ECHA darauf vor, die neuen Aufgaben effizient zu integrieren, und untersuchte, wie durch die Wiederverwendung vorhandener IT-Plattformen (z. B. der Plattform für Cloud-Dienste) Skaleneffekte erzielt werden können.
  • Wir haben uns mit globalen Behörden zusammengeschlossen, um die Nutzung vorhandener Daten zu maximieren und IUCLID als die Plattform der Wahl für die Pflege und den Austausch von Daten über chemische Eigenschaften auf internationaler Ebene zu fördern.

 

GOVERNANCE UND UNTERSTÜTZER
  • Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten der ECHA im Jahr 2020 bot die Gelegenheit, die Maßnahmen zum Umweltschutz zu erweitern und das dreijährige Umweltarbeitsprogramm zu aktualisieren, um dem Ziel Rechnung zu tragen, bis 2030 effektiv CO2-neutral zu werden.
  • Wir haben die notwendigen Schritte eingeleitet, um unser Arbeitsprogramm mit erweiterten Regelungen für Telearbeit für alle Mitarbeiter aufgrund von COVID-19 weiterhin in einer vollständig dezentralen Umgebung umzusetzen.
  • Die Öffentlichkeitsarbeit der ECHA unterstützt das nachhaltige Chemikalienmanagement auf globaler Ebene. Durch den Ausbau der Kapazitäten in Drittländern hilft die ECHA diesen Ländern, Systeme für das Chemikalienmanagement zu entwickeln, welche von den in Europa angewendeten Vorgehensweisen für das Chemikalienmanagement und die Risikobeurteilung profitieren können.
  • Die Beratung der ECHA zum Transfer von Registrierungen und Vermögenswerten in die EU vor dem Ende des Übergangszeitraums hat Störungen auf dem EU-Markt vermieden, indem sie Unternehmen mit Sitz im Vereinigten Königreich bei den Vorbereitungen im Vorfeld des Brexit unterstützt hat.
  • Die erneute Zertifizierung der ECHA nach den ISO-Normen 9001:2015 und 14001:2015 für ihre Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme sind ein Beweis für qualitativ hochwertige Arbeit und eine kontinuierliche Verbesserung der Art und Weise, wie die festgelegten Ziele erreicht werden.
  • Der Verwaltungsrat schloss erfolgreich eine kritische Prioritätensetzung ab, die dem Direktor und dem Sekretariat die Richtung vorgibt, und wählte Paul Krajnik zu seinem neuen Vorsitzenden.
  • Die ECHA hat derzeit den Vorsitz im Netzwerk der EU-Agenturen (EUAN) inne, einschließlich der meisten seiner Teilnetzwerke. Wenngleich das Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie für alle eine Herausforderung war, haben sich das Netzwerk und seine Mitglieder unter außergewöhnlichen Umständen schnell und effizient angepasst. Obwohl es nicht möglich war, sich persönlich zu treffen, wurden zusätzlich zu den regulären Plenarsitzungen und Subnetzwerktreffen mehrere außerordentliche Sitzungen der Leiter der Agenturen und der Leiter der Ressourcen organisiert, um sich unter anderem mit COVID-19 und dem Brexit zu befassen. Das EUAN richtete außerdem eine Gruppe der (Exekutiv-)Direktoren für Verwaltungsexzellenz und eine Beratungsgruppe für neue Arbeitsweisen ein und verabschiedete die EUAN-Mehrjahresstrategie 2021–2027, die mit den neuen EU-Prioritäten Digitalisierung, Ökologisierung, Widerstandsfähigkeit und Erholung im Einklang steht.
 

Referenznummer: ECHA-21-B-02-EN, ISBN: 978-92-9481-863-8, Kat.-Nummer: ED-BG-21-001-DE-Q, ISSN: 2362-9908, DOI: 10.2823/715785 

 Datum der Veröffentlichung: April 2021

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